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Aktuelle Veranstaltungen

Forstpolitik in der Kritik

Josef Ziegler – Präsident der Bayer. Waldbesitzer ist zu Gast bei der WBV Nordschwaben

Die WBV Nordschwaben hatte zu einer Informationsveranstaltung eingeladen und sehr viele
Besucher kamen. Der prominente Gastredner – Josef Ziegler, Vorsitzender der Bayerischen
Waldbesitzer und Vizepräsident auf Bundesebene wurde musikalisch von einer kleinen
Gruppe der Stadtkapelle Harburg in der Wallfahrtsgaststätte herzlich empfangen.


„Ich möchte Sie mitnehmen in die wunderbare Welt der Forstpolitik, die momentan eher
grauenvoll ist“, so gab er die Marschroute seines gut 60minütigen Referates vor. Vor allem die
„regulierungswütige EU“ erschwere laut dem Ehrengast die Verbandsarbeit und natürlich die
praktische Arbeit der Waldbesitzer: „Wir kommen mit dem Lesen der Papierstapel gar nicht
mehr hinterher“ erklärte der Diplom-Forstingenieur. Ein großer Aufreger sei zum Beispiel die
EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten, die ab 2025 gelten soll. Dauerkritikpunkt
von Seiten der Waldbesitzer ist – wie in vielen anderen Branchen auch – der deutlich erhöhte
Bürokratieaufwand.


Vor allem störte er sich an fehlerhaften Erzählungen, die zu falscher Waldpolitik führen. Hierzu
hat er einige Beispiele mitgebracht, die er anhand von Grafiken und Statistiken eindeutig zu
widerlegen versuchte. (Die Daten sind wissenschaftlich erstellt und geprüft).


Nach seinen Worten sei eine häufige Begründung aus Brüssel für die EU-Verordnung über
entwaldungsfreie Lieferketten: „Der Nutzungsdruck auf die Wälder nimmt stetig zu –
Waldbewirtschafter müssen deshalb stärker überwacht werden.“ Der Präsident zeigte
Grafiken aus denen deutlich zu erkennen war, dass sich der Holzvorrat in Bayern in den
vergangenen 60 Jahren nahezu verdoppelt hat! Vor allem die Bayerischen Privatwaldbesitzer
unter 20ha seien die „Weltmeister in der Vorratswaldhandhabung“. „Wo steigt hier der
Nutzungsdruck?“ so die rhetorische Frage von Josef Ziegler.


Auch der 1. Entwurf des neuen Bundeswaldgesetzes sei unter keinen Umständen akzeptabel.
Eine Verdoppelung der Paragraphen gepaart mit viel Ideologie, eine Ausgrenzung der
Länderverantwortung und nicht praktikablen Elementen wie z.B. Rückegassenabstände von
40m, sei kein Gesetz sondern eine Waldbaurichtlinie.


Josef Haas vom Deutschen Holzwirtschaftsrat (DHWR), der ebenfalls für ein Kurzreferat „Holz
rettet Klima
“ in Wemding war, verdeutlichte das enorme Potential von Rohstoff Holz. „Es
wächst mehr Holz nach, als wir rausnehmen“ deshalb sei es sinnvoll künftig mehr Holz zu
verbauen. „Wir kämpfen mit der Behauptung das Holz soll im Wald verbleiben. Dagegen
müssen wir uns wehren“, so Haas.


Fazit: am Ende waren sich alle Besucher einig - man müsse die Interessen der Waldbesitzer
künftig noch stärker aktiv vertreten und mit viel Aufklärung gegen fehlerhafte Erzählungen
dagegenhalten.

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